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Reisebericht 2010

von Holger Liermann und Linda Hara

 

Diesmal flogen wir Ende März mit Ethiopian Airlines ab Frankfurt und mit Zwischenstopp Adis Abeba und Harare (Zimbabwe). Incl. Rail-Ticket nach Frankfurt kostet so etwas pro Person rund 850 €. Reisedauer 24 Std.

Von den drei Wochen Sambia hielten wir uns die erste in Lusaka und Itezhi-Tezhi und waren auch Gäste einer großen, traditionellen sambischen Hochzeit incl. Kitchen-Party. Auf der Reise kam es auch zu Treffen mit dem ehem. und dem neuen sambischen Botschafter in Deutschland.

Die dritte Woche verbrachten wir in Siavonga am Lake Kariba. Wunderbare Landschaft und ein sehr freundlicher und engagierter bayerischer Lodgewirt (Herman the German), die im Sambia schon zahlreiche wertvolle Initiativen gestartet und Projekte verwirklicht hat, so zB eine Boarding-School (Internat) für Mädchen , das wir besichtigten und eine Ausstattung des kleinen Krankenhauses in Siavonga mit 2 Intensivbetten nebst Equipment sowie als letzte Aktion 2 moderne Zahnarzt-Equipments im Krankenhaus und ein Kontrakt mit den Zahnärzten ohne Grenzen, die jetzt regelmäßig Dentisten entsenden, die dort ihre Arbeit bereits aufgenommen haben. Die erforderlichen Finanzierungen liefen überwiegend über Rotary-Clubs. Respekt, Herman !

Die zweite Woche der Reise hielten wir uns in Nyongo und Chipata auf, das wir dieses mal mit dem Jeep von Linds Bruder erreichten - die größere Mobilität vor Ort erwies sich von großem Nutzen !

Betreffend die Schulgebäude hatte sich folgende Veränderung ergeben : das alte Schulgebäude wird nur noch von 2 Klassen genutzt, der übrige Unterricht findet im mittlerweile fast fertiggestellten Neubau statt. Die hierfür erforderlichen Gelder hatte sich der Schuldirektor (Herr Nyangulu) aus verschiedenen staatlichen und karitativen Quellen „erkämpft" . Was nun am Gebäude noch zu machen war, war erstens (und für die Schule besonders wichtig) eine Stahltür, um einen Raum einbruchssicher abschließen zu können , in dem Dokumente wie Prüfungsunterlagen archiviert werden müssen. Für Europäer schwer nachzuvollziehen. Aber diese Tür ist aus Sicht der Lehrer sozusagen das Wichtigste an einer Schule überhaupt ! Ferner fehlten die Glasscheiben für die Fenster, durch die es in dieser Jahreszeit gewaltig zog. Eigentlich müsste auch noch ein Innenanstrich für die Schule gemacht werden und einige Kleinreparaturen. Weiteres Hauptprojekt für uns war die Ausstattung der Schüler und zum Schulbesuch Willigen. Diese fanden wir in den folgenden vier tagen heraus, notierten sie und fuhren tatsächlich 4x vom Dorf in die Kreishauptstadt Chipata. Fahrtdauer über die staubigen Pisten : 1 Stunde je Richtung. Die meisten Geschäftbesitzer in Chipata sind Inder, die ursprünglich von den englischen Kolonialherren zum Eisenbahnbau ins Land gebracht wurden (heute sind es übrigens andere Asiaten, die die Infrastruktur , v.a. Straßen, weiter auf- und ausbauen : die Chinesen).


Die in der Vereinskasse vorhandenen knapp 1000 € hatten wir abgehoben und in Samia zum kurs 6100/1 umgetauscht, also 6,1 Mio sambische Kwacha erhalten.
Im indischen „Baumarkt" bestellten wir die Stahltür, die die Wo. Darauf geliefert und eingebaut wurde, da waren wir allerdings schon micht mehr da). Kosten : 2,475 Mio Kwacha (405 €), Fensterglas 4.69 Mio (277 €) und Fensterkitt 350.000 (57 €) - Fenstereinbau erfolgte durch den Vater eines der Kinder, denen wir eine Schuluniform spendierten.

Der billigste Schuluniformhändler hat seinen Laden im Central Market am Busbahnhof . Leider ließ er sich gar nicht runter handeln, was angesichts der großen Stückzahl traurig war. Die anderen Händler waren aber teurer. Eine Schuluniform kostet für Jungs 25.000 (4 €), für Mädchen 20.000 Kw (3 €).

Da immer bei der Kleiderverteilung Probleme auftauchten (zB plätzlich Schüler auftauchten, die nicht auf unserer Bestelliste standen, oder welche die notiert waren, nicht kamen, oder die Größe nicht richtig war - mussten wir insgesamt 3x Unformen nachkaufen oder umtauschen. Insgesamt kauften wir 80 (!) komplette Schuluniformen und für einige Schüler Teiluniformen (zB nur das Hemd bei vorhandener Hose). Gesamtkosten : 2.155 Mio Kw (353 €).

Insgesamt gaben wir also 1093 €. Die fehlenden 93 € steuerte ich als „Spontanspende" bei und damit war der gesammelte Betrag ausgegeben und sinnvoll angelegt. Die Freude der Kinder könnt ihr in unserer HP betrachten !

Das nächste Projekt nahmen wir in Angriff, indem wir die ersten 5 Schüler , für die wir Paten suchen, in Augenschein nahmen, mit ihnen redeten und Fotos machten. Alle 5 sind Waisen oder Halbwaisen aus ärmsten Verhältnissen.

Das erforderliche Schulgeld pro Trimester beträgt 500.000 KW, pro Jahr also 1.5 Mio (245 €), zzgl. kleiner Zusatzkosten für Fahrt etc (die Boarding-Schools sind 50 bis 200 km entfernt) rechnen wir mit rund 300 € pro Jahr oder 25 pro Monat. Wir sind dabei , die Kontakte mit diesen Internaten zu knüpfen.

Unterstützung in dieser Aufgabe hat uns auch der Schulrat in Chipata zugesagt, den wir zusammen mit dem Schuldirektor besuchten. Ansonsten
Ist am Schulgebäude eben malermäßig noch Einiges zu tun und unklar ist eben auch, ob das alte Gebäude renoviert wird oder einem weiteren Neubau weichen soll. Unterstützungsbedarf durch unserer Freundeskreis ist also weiterhin da, die Einzelprojekte werden von Jahr zu Jahr besprochen.

Nach 1-wöchiger Verzögerung infolge Vulkanasche und Umweg über Brüssel kehrten wir am 21.4. zurück nach Berlin. Erschöpft aber sehr zufrieden mit dem Erreichten.

Die nächste Reise steht an zu April 2011.



Holger Liermann

 

Bilder der Reise


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